Perfektionismus klingt auf den ersten Blick positiv: Wer nach Perfektion strebt, will Dinge besonders gut machen, ist engagiert, zielstrebig und leistungsbereit. Doch hinter dem Wunsch nach Fehlerfreiheit verbirgt sich oft ein innerer Druck, der auf Dauer zur extremen Belastung werden kann.
Was ist Perfektionismus wirklich?
Perfektionismus bedeutet nicht einfach nur, hohe Ansprüche zu haben. Es ist die innere Haltung, erst dann "genug" zu sein, wenn alles fehlerfrei, kontrolliert und ideal läuft. Dahinter steckt oft die Angst, nicht zu genügen oder abgelehnt zu werden. Fehler werden nicht als Lernchancen, sondern als Schwäche erlebt.
Die Schattenseite der Perfektion
Perfektionistische Menschen sind oft besonders gewissenhaft und reflektiert. Doch sie neigen auch dazu, sich selbst stark zu kritisieren, sich zu überfordern und wenig nachsichtig mit sich zu sein. Das kann zu Erschöpfung, innerer Unruhe, Selbstzweifeln und sogar zu Burnout führen. Beziehungen können leiden, wenn auch an andere ständig hohe Erwartungen gestellt werden.
Woher kommt der Perfektionismus?
Die Wurzeln liegen häufig in frühen Erfahrungen: Lob für Leistung statt für das Sein, wenig Raum für Fehler oder ständiger Vergleich. Auch gesellschaftliche Ideale und soziale Medien verstärken heute das Bild, perfekt sein zu müssen, um dazugehören oder "richtig" zu sein.
Kleine Übung zur Reflexion
Setz dich für einen Moment ruhig hin. Atme tief ein und aus. Frag dich dann: Was wäre das Schlimmste daran, nicht perfekt zu sein? Und was wäre das Beste? Schreib dir spontan auf, was kommt – ohne zu bewerten.
Fazit
Perfektionismus will uns oft vor Verletzlichkeit schützen. Doch echte Verbindung zu uns selbst und zu anderen entsteht dort, wo wir uns so zeigen, wie wir wirklich sind: mit Ecken, Kanten und der Erlaubnis, lebendig und Mensch zu sein. Vielleicht liegt genau darin die größte Freiheit.
Du musst nicht perfekt sein, um echt zu sein
Wenn du dich auf deinen Weg zu mehr Leichtigkeit im Leben machen willst – ich bin da und begleite dich achtsam dabei.
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